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Die Geschichte zum Grundstück - Altlockwitz 23

Das Haus, das vor dem heutigen (1941) an dieser Stelle stand, wurde von Paul Partzsch 1637 auf einem Stück des Gartens des Nachbargrundstücks (Alt-Lockwitz 21) erbaut. Es gehörte zu den Hofehäusern. 1717 brannte es mit seinen beiden Nachbarhäusern (Alt-Lockwitz 21 und 25) nieder. Das Feuer war in dem Hause Alt-Lockwitz 25 entstanden. Christian Friedrich baute es 1718 wieder auf.

Menschen - Gesichter der Region

Der Verlag für Wirtschaftsinformationen und Marktforschung U.G. hat in der Jahresausgabe 2011 auf seiner Internetseite einen interessanten Beitrag über „Tina Chaib - Eine Klasse-Frau mit einem Klasse-Haus” veröffentlicht.
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Seit 1878 ist es im Besitz der Familie Missbach.

  • 1637 Schuhmacher Paul P a r t z s c h, Erbauer
  • 1648 Weizenmehlhändler Gregor R i c h t e r aus Heßlich
  • 1658 Christoph S c h m i e d e n aus Bühlau
  • 1687 Mehlhändler Martin F r i e d r i c h
  • 1709 dessen Sohn Christion F r i e d r i c h
  • 1718 Neuaufbau des heutigen Hauses
  • 1745 Schwiegersohn Maurer Johann Christoph Z s c h ö c k e l aus Burkhardswalde
  • 1778 dessen Schwiegersohn, Maurer und Bauschlächter Johann Gottlieb Pomsel
  • 1807 dessen Sohn, Fleischer Friedrich Gottlob P o m s e l
  • 1815 Tagearbeiter Hohann Gottlieb H a n i s c h aus Pirna
  • 1825 Müller Johann Christlof F e h r m a n n
  • 1837 Stiefsohn, Tischler Carl Gotthelf M ä n n c h e n
  • 1840 Tagelöhner Traugott Friedrich R u p p r e c h t
  • 1843 August Ferdinand He n z e
  • 1866 Kaufmann Robert W e I g a n d
  • 1866 Friedrich Ernst S c h ö n e
  • 1877 dessen Ehefrau Christiane Henriette S c h ö n e
  • 1878 Malermeister Karl Robert M i ß b a c h - Uropa von Bernhard Mißbach
  • 1920 Malermeister Paul Kurt M i ß b a c h - Opa von Bernhard Mißbach - dessen Sohn, Johannes Mißbach ist im Krieg am 14.1.1942 gefallen
  • 1955 dessen Tochter Katharina Zeller, geb. Mißbach - Sohn - von Johannes Mißbach - Bernhard Mißbach
  • 1963 Tochter, Tina Chaib, geb. Mißbach - Tochter von Bernhard Mißbach, mein lieber Vati, der mir immer sehr tatkräftig bei den vielen komplizierten Modernisierungsarbeiten half und noch immer hilft

Besonders schwer waren die Jahre zu DDR-Zeiten

  • Es gab kein Baumaterial oder nur über Beziehungen zu Freunden oder Bekannten. Genauso schwierig war es irgendwelche Genehmigungen zu bekommen.
    Alle Häuser in unserem Dorfkern standen auf „Abriss” in der Stadtplanung. Darum bekamen die Leute, auch meine Großtante Katharina Zeller, keine Kredite genehmigt und man konnte dem Zerfall aller Häuser zusehen.
    Ich übernahm also dieses Haus in einem sehr sanierungsbedürftigen Zustand.
  • Bei jedem Regen verteilte ich meine Schüsseln unterm Dach, damit das eindringende Regenwasser im Haus keinen weiteren Schaden anrichtete.
    Wie die Nässe von „oben” so kam sie auch von „unten”. Das Fachwerkhaus ist teilweise unterkellert und alles direkt auf die Erde gebaut. In einem nicht unterkellertem Raum (heute das Gästezimmer 1) lagen die Holzdielen direkt auf der Erde. Dieser Raum wurde viele Jahre an die Drogerie auf meiner Straße als Lagerraum vermietet. Diesen Nutzungsvertrag hatte ich mit der Erbschaft dieses Hauses mit übernehmen müssen. Bei dieser Nutzung wurde nie gelüftet und auch nicht geheizt. Alle Bausubstanzen schimmelten und moderten vor sich hin. Ich befürchtete, dass die Nässe auch auf das darüber liegende Geschoss, und besonders auf meine Stube, übergreift. Mit viel Mühe versuchte ich diesen Vertrag zu kündigen.
  • Das war zu tiefsten DDR-Zeiten (ca. 1986). Als Privatbesitzer eines Grundstückes konnte ich froh sein, nicht als Verbrecher beschimpft zu werden; behandelt wurde ich schon fast so. Mir wurde mehrfach klar und deutlich durch den damaligen Ortsscheriff (Spitzname), Herrn Knitzeck übermittelt, dass ich als Privateigentümer keinen Anspruch auf meinen eigenen Raum im Erdgeschoss habe.
  • Der Nutzen für das Volk ist viel wichtiger! Trotz vieler, vieler Schreiben an Behörden und bis hoch in die Regierung blieb dieser Zustand unverändert und ich bekam kein Recht auf diesen Raum.
  • Ich hatte also keinen Zutritt zu diesem Raum und konnte absolut nichts an der so dringenden Werterhaltung tun!
    Auch führten meine Wasserleitungen durch benannten Raum. Diese froren mir oft im Winter ein, denn wenn z.B. am Wochenende starker Frost angesagt wurden, konnte ich nicht in den Lagerraum gehen und Maßnahmen zur Vermeidung von Frostschäden durchführen. Den Zutritt bekam ich nur gelegentlich zu den Ladenöffnungszeiten und unter Aufsicht einer Verkäuferin.
  • Zu diesen Zeiten war ich jedoch selber auf Arbeit. Außerdem konnte ich selbst baulich nicht viel ausrichten. Dazu waren die baulichen Erfahrungen meines Vatis notwendig. Dieser hatte aber auch nur am Wochenende Zeit, um Baumängel erträglich zu halten. So musste ich mir anders helfen, in dem ich z.B. über Nacht das Wasser tropfen ließ, um somit das Einfrieren zu vermeiden.
  • Ich hatte das Haus im Januar 1983 mit 20 Jahren übernommen und in diesem Sommer geheiratet. 3 Jahre lebte ich nun schon in dem alten Fachwerkhaus. 1985 wurde meine Tochter geboren. Da mich meine Ehe nicht weiterbrachte, habe ich mich 1987 scheiden lassen. Noch im gleichen Jahr habe ich durchgestartet und das 200 m² große Hausdach neu decken lassen.
  • Allzugerne wollte ich mein Badezimmer, das an den Lagerraum grenzte, vergrößern und natürlich gleichzeitig modernisieren. Ich hätte nur, zu dem meist sowieso nur leer stehenden Lagerraum, einen Mauerdurchbruch machen brauchen und eine Wand um 3m versetzen müssen. Anfragen und Bitten brachten wie immer keinen Erfolg. Einige Jahre später wurde ich immer mutiger und führte den Mauerdurchbruch einfach ungenehmigt durch.
  • Trotz reichlicher Beschimpfungen, führte ich mit meiner Familie die Baumaßnahme einfach unbeirrt weiter und bin noch heute froh über mein schönes geräumiges Badezimmer.

Die entscheidende Veränderung kam für mich mit der Wende.

  • Immer  weiter laufender Papierkrieg um den Lagerraum, jetzt mit Rechtsanwalt, brachte weiterhin keinen Erfolg.
  • Wenige Wochen nach dem Sturz unserer „Roten” entschloss ich mich einer radikalen Maßnahme. übers Wochenende machte ich in meinem Erdgeschoss einen Mauerdurchbruch zum Lagerraum. So verschaffte ich mir Zutritt. Die straßenseitige Eingangstür haben wir dann einfach zugemauert. Wenn die Drogistin also irgendwann wieder Waren aus ihrem Lager holen wollte, stand sie vor einer Mauer. Gesagt, getan!
  • Der Montag kam und ich war selbst auf Arbeit den ganzen Tag sehr aufgeregt, was der Abend mit sich bringen würde und das war auf gar keinen Fall lustig. Meine Eltern, die mich immer in allem sehr unterstützten, kamen extra gleich nach ihrer Arbeit zu mir, um mir zur Seite zu stehen.
  • Die damalige Leiterin Frau Fedrich hatte meine Überraschung mit der Mauer bemerkt und war auf 180. Gemeinsam mit meiner Mutti fuhren wir mehrfach mit einem Leiterwagen den Inhalt des Lagerraumes zur ca. 20m entfernten Drogerie, um uns keinen Diebstahl nachsagen zu lassen.
  • Beim Abliefern der Waren geiferte sie so laut, dass alle Leute von unserer Straße vor ihren Häusern standen und das Spektakel betrachteten. Die vielen bösartigen Beschimpfungen der Frau Fedrich und der anderen Angestellten würde man heutzutage ganz klar zur Anzeige bringen. Damals musste man leider vieles über sich ergehen lassen. Die Materialübergabe war mit viel Aufregung erledigt! Später wollten wir gemeinsam Abendbrot essen. Ich brachte keinen Bissen herunter. Ich war total aufgeregt und aufgewühlt. Ohne Unterstützung meiner Eltern hätte ich das nie durchgehalten.
  • Doch, jetzt kam noch das dicke Ende. Es klingelte. Zwei Polizisten standen vor meiner Tür. „Frau Chaib, sie sind wegen Einbruch und Hausfriedensbruch von Frau Fedrich angezeigt worden. Dazu möchten wir gern mit Ihnen sprechen.” Ich bat die Herren freundlich ins Haus und wir schilderten den Sachverhalt sachlich und ruhig. Die Polizisten entschieden: „Das ist kein Fall für uns! Das ist ein zivilrechtliches Problem. Hier können wir nichts tun.” Sie verabschiedeten sich freundlich.
  • Das war das Ende meines Problems Lagerraum!!!
    Von nun an war ich mein eigener Herr über den Lagerraum.
    Um die nun folgenden notwendigen Maßnahmen durchführen zu können, musste eine Finanzierung her. Geldreserven gab es keine. Mein Lohn -
    500 M - reichte gerade für meine Tochter und mich zum überleben.

- 1990 -

  • Jetzt konnte ich den Lagerraum erst einmal Dauerlüften. Nach der völlig Entkernung (Fußboden ausheben, Wände abhacken, Deckenputz entfernen, Außenwände durch Maueraustausch trocken legen) begann eine sehr kostspielige umfangreiche Sanierung.
  • Zur künftigen Nutzung dieses Raumes musste eine Heizquelle geschaffen werden. Da der Neubau eines einzelnen Heizgerätes nicht effektiv war, wurde der Einbau einer Zentralheizung in das gesamte Haus ratsam.
  • Das wurde eine weitere große Bauaktion für das alte Haus.
    Freunde, die sich gerade als Heizungsfirma neu gegründet hatten, bekamen in meinem Haus ihren ersten Auftrag. Bald wurde in allen Räumen Möbel gerückt, damit Baufreiheit für die neuen Heizleitungen entstand. Die Durchbrüche dazu gestalteten sich in einem Fachwerkhaus durchaus nicht einfach. Man kam oft an ganz anderer Stelle heraus, als es vorgesehen war. Hohlräume und doppelte Wände wurden entdeckt.

Gästezimmer am Märchenbrunnen - die märchenhafte Pension in Dresden

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